Sonntag, 22. März 2020

Einen Ringlokschuppen zu Weihnachten

Die besinnlichen Tage sind schon seit einiger Zeit vorbei, sei es drum: Der Große hatte zu Weihnachten wieder einen sehr ausgefallenen Wunsch, er wünschte sich einen Lokschuppen.

In Gedanken war ich eher bei einem etwas aufgemotzten Lagerschuppen für eine Kleinlok, keine große Sache, doch eigentlich hätte ich meinen Sohn besser kennen müssen: nein nein, einen großen bitteschön, und zwar einen Ringlokschuppen!

Zusammen mit Regierung und Christkind wurde beschlossen, dass dies ein etwas größeres Vater-Sohn-Projekt für den Winter werden sollte. Am Anfang waren die spezifischen Anforderungen zu klären, damit das Gebäude diesen auch halbwegs entsprach: vor allen Dingen sollte er groß sein, eine Lok mit Tender sollte bitteschön hineinpassen. Es wurde sich auf eine Länge von satten 80 Zentimetern geeinigt bei einer Breite von 33,5 und einer Höhe von 27,5 Zentimetern. Aufgrund der Größe und dem Wunsch, das Gebäude im Zweifel ohne Kran umpositionieren zu können, beschloss ich, das Teil modular zu bauen, für's Erste mit drei Ständen.Weiterhin wird vorerst auf eine Beleuchtung und automatisch öffnende Tore verzichtet.

Inzwischen ist es Ende März und ein Ende noch immer in weiter Ferne, es geht nur sehr langsam vorwärts, aber immerhin geht es vorwärts.

Kartonmodell im Maßstab 1:10, sozusagen ein Modell vom Modell.

Andere Ansicht vom Kartonmodell.

Jede Menge Zeichnungen.
Mir war klar, dass für die geplanten Dimensionen mein handwerkliches Geschick bei weitem nicht ausreichen würde, daher hatte ich beim örtlichen Schreiner um Unterstützung angefragt. Zum Glück fand sich selbst in der Weihnachtszeit und dem Jahresendgeschäft ein wenig Zeit.

Zuschnitt beim hiesigen Schreiner.

Daten in den CAD-Automaten eingeben.

Das erste zugeschnittene Teil sieht schon einmal sehr gut aus!
Die Fenster und Türen wurden in der Modellwerkstatt bei Bertram Heyn bestellt. Lieferzeit und Qualität sind beide als top zu bezeichnen!

Nach der Bescherung: Fenster einzeichnen.

Aussparungen für Stützsäulen.

Stellprobe mit der Ballerina unterm Weihnachtsbaum

Aussparungen für die Verzahnung.

Puzzleteile Rückwand und Rahmen fürs Tor.

Stellprobe Verzahnungen: hält recht gut.

Stellprobe Außenansicht, mit Krepp fixiert.

Stellprobe Innenansicht.
Das Fräsen der Klinkerstein-Fugen war und ist eine Herausforderung. Ein CNC-Bohrer im Dremel schmilzt das Plastik und bleibt am Bohrer hängen, wodurch die Fugen immer breiter werden. Ich bin nach viel Ausprobieren bei der Schleifscheibe geblieben, leider sieht man jede Ungenauigkeit in der händischen Führung sofort.

Die gefrästen Wände werden mit hellgrauer Farbe aus der Spraydose lackiert. Nach dem Trocknen bin ich mit Terracotta-Farbe, welche ich betont schräg, also flach gehalten habe, drüber. Damit bekommen die Fugen nicht so viel Farbe ab, das klappt ganz gut. Mit dem Resultat bin ich recht zufrieden.

Mauerwerk mit Klinkeroptik.

Man wächst mit den Herausforderungen.